Präventionstheater: Wenn die Gedanken nur noch ums Essen kreisen

21.09.2024 23:34

„Püppchentheater“: Das klingt im ersten Moment nach Kinderkram. Aber die AOK präsentierte der Stufe 8 in der Aula ein etwas anderes „Püppchentheater“. Bei diesem Theaterstück ging es um etwas, das vor allem Jugendliche treffen kann: Essstörungen.

 

 

Zwei Schauspielerinnen zeigten den Schüler:innen das Stück “Püppchen”, in welchem die besten Freundinnen Shirin und Lena an den Essstörungen Magersucht und Bulimie leiden. In dem Stück wurde vom Anfang bis zum Ende die Geschichte einer solchen Erkrankung erzählt: Oft geht es bei Essstörungen um Schönheitsideale oder Trainings- und Ernährungspläne. Dabei wurde gezeigt, dass manchmal selbst das wenige in den Trainingsplänen Vorgeschlagene noch als „zu viel Essen und zu wenig Sport“ empfunden wird, sodass sich daraus eine Essstörung entwickelt.

 

 

Das Streben nach einer schlanken Figur und so wenig Kalorienaufnahme wie möglich wurde bei den in dem Stück dargestellten Personen immer extremer, und das Selbstwertgefühl hing nur noch davon ab, wieviele Kilo sie gerade auf die Waage brachten. Es war schon krass, sich vorzustellen, dass es tatsächlich Personen gibt, die so denken, wie in dem Theaterstück gespielt. Und dass sich diese Personen in eine anfangs harmlose Idee – nämlich abzunehmen –, so hineinsteigern und immer weniger und weniger essen, ohne es wirklich zu merken, und dabei das Gefühl haben, sie könnten nie wenig genug essen …

 

 

Über Esstörungen im Allgemeinen wurde in den weiteren zwei Stunden nach dem Theaterstück im Klassenverband und mit jeweils einer der beiden Schauspielerinnen geredet. Dort sollte man sich zunächst Gedanken darüber machen, was einem von den Inhalten des Stücks im Kopf geblieben war, anschließend wurde dies gemeinsam besprochen. Außerdem ging es um die verschiedenen Arten von Essstörungen, da es nicht nur das Verlangen gibt, so wenig wie nur möglich zu sich zu nehmen, sondern auch das Gegenteil: Hier isst man unbewusst immer mehr, was dann, logischerweise, statt im Untergewicht im Übergewicht endet.

 

 

Nachdem die Klassen ausführlich über die Momente, die ihnen aufgefallen waren, geredet hatten, konnte man in der Nachbesprechung außerdem Fragen stellen, was eine gute Diskussion bewirkte. Insgesamt war es ein lehrreicher Schulvormittag, an dem man einen anderen Blick auf so manche Esskrankheiten bekommen hat. Man wurde sich erst richtig bewusst, welch einen Zwang die Betroffenen verspüren, die an einer Essstörung der unterschiedlichsten Art leiden.

 

Text: Adrian Freiberg, Anna Schördling (beide 8A)

Fotos: Sara Vollmann (8A)

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