102 x Abitur mal anders

17.06.2021 20:20

Wie liefen deine Klausuren? Bist du zufrieden? Was möchtest du nach der Schule machen? Fragen über Fragen, die jeder Abiturient in den letzten Wochen als Schüler zu hören bekommt. Dieses Jahr stellen sich allerdings auch noch ganz andere Fragen. 

 

 

Konntest du dich trotz Distanzunterricht gut auf dein Abitur vorbereiten? Könnt ihr denn als Stufe euren Abschluss ordentlich feiern? - Diese Fragen sind nicht gänzlich unbegründet, denn wie jeder Schüler und jedes Elternteil bestätigen kann, liegen die Schwierigkeiten nicht nur für Abiturienten darin, den Tag ordentlich zu strukturieren, den Teams-Konferenzen eben nicht auf dem Sofa zu begegnen, und bei Fragen einfach mal das Mikrofon anzumachen, egal wie verschlafen man klingt. Eine ergänzende Frage wäre dabei vielleicht: War deine Internetverbindung den Anforderungen im Distanzunterricht entsprechend? Schwierigkeiten, die zunächst alles andere als alltäglich daherkommen, aber dann doch eines jeden täglich Brot sind.  

 

Doch das Abitur während Corona brachte nicht nur Nachteile, sondern auch Chancen mit sich.  Jeder bekam die Möglichkeit, mit Leih-Tablets das digitale Zeitalter auch für sich persönlich einzuläuten, getreu dem Motto: Tschüss Papierkram!“ Für uns Abiturienten kam dieser Schritt sehr gelegen, da wir so leichter in Kontakt mit den Lehrern kamen, wenn wir Fragen hatten. Ebenfalls war es deutlich einfacher für unsere Stufenlehrer, Frau Verhoeven und Herr Schmidtke, Informationen an uns Schüler zu bringen. 

 

 

Um ein Meinungsbild der diesjährigen Abiturienten zu bekommen, haben wir drei Schülern einige Fragen gestellt. Eine Frage lautet: Haben die diesjährigen Abiturienten Nachteile durch Corona? Die Antworten ergänzen sich zu einem eindeutigen Ergebnis. Mika Köhler bejaht die Frage und erklärt, dass es für Viele schwierig gewesen sei, sich an den Distanzunterricht zu gewöhnen und man lernen musste, selbst Verantwortung zu übernehmen sowie sich selbst besser zu organisieren. Julia Canis ergänzt, dass durch das Missen von Hobbys und Treffen mit Freunden der Alltag erschwert wurde. Gerade in Prüfungsphasen bestand der Tag oftmals nur aus Schule, Lernen, Essen und Schlafen. Des Weiteren sagt Julia bezüglich der Zeit nach der Schule: “Es werden momentan deutlich weniger Ausbildungsplätze angeboten und auch bei der Wahl eines möglichen Studiums bleiben viele Fragen offen.” Doch mit Blick auf das Abitur schließt FynnD’Ortona ab, dass das “Corona-Abi” wegen der gleichgebliebenen Abiturprüfungen eher positiv vermerkt werden müsste. 

 

Einen Nachteil gegenüber den letzten Abiturjahrgängen gibt es dennoch. Nicht nur die Studienfahrt, Mottowoche und der Abisturm konnte nicht stattfinden, auch wird es keinen Abiball geben. Zudem findet die Zeugnisvergabe unter speziellen Auflagen sehr reduziert statt - Feierlichkeiten, auf die man sich freut, seitdem man das Gymnasium besucht. Zu der Frage, welches Ereignis ihnen am meisten fehlt, antwortet jeder Abiturient unterschiedlich. Mika Köhler erzählt: “Zum einen fehlt mir die Mottowoche, da man dort seine letzten Schultage feiert. Besonders schade finde ich jedoch, dass wir keinen Abiball haben, das ist eine sehr spezielle und schöne Veranstaltung, die wir leider verpassen.” Ein Ereignis, welches Julia Canis und FynnD’Ortona beide vermissen, ist die Studienfahrt. “Von dieser hätte ich mir jede Menge neue Erfahrungen und natürlich auch Spaß versprochen”, meint Julia. 

 

 

Diese und viele andere Fragen bekommen die Abiturienten im Jahr 2021 gestellt. Doch eine Frage, die sich ganz bestimmt jeder einzelne Schüler in diesem Jahrgang stellt, lautet: “Warum muss das genau jetzt passieren, wenn ich meinen Abschluss mache?” Eine Frage, die so schnell niemand beantworten kann. 

 

Deswegen bleiben am Ende vielleicht doch die alten Fragen, die einem jeden gestellt werden: Wie waren deine AbiklausurenWie ist dein Schnitt? Was willst du nach dem Abschluss machen?  

 

Text: Micha Bergen und Fabian Berkenkopf (Q2) 

Fotos: Archiv 

Zurück