Holländischer Praxistest

04.04.2022 22:22

Frau Burghardt und Herr Schilmöller trafen sich vom 28.-30. März mit zwei Lehrern aus Figeac in unserer Partnerschule in Kampen (Niederlande) um Erfahrungen über digitalen Fremdsprachenunterricht auszutauschen. Dies war der Startpunkt einer gegenseitigen Hospitationsreihe zu diesem Thema im Rahmen eines ErasmusPlus-Projektes der Europäischen Union.

 

 

Wie sieht Digitalunterricht aus, wenn es ein stabiles WLan und ipads für alle SchülerInnen in einer Schule gibt? Was verändert sich, wenn man ab der 7. Klasse voll auf digitales Arbeiten setzt?

 

Diesen Fragen wollen einige KollegInnen aus den Partnerschulen Figeac, Kampen und Meinerzhagen nachgehen, die alle Fremdsprachen unterrichten und gerade dort dieses Thema besonders wichtig finden. Im Rahmen eines ErasmusPlus-Projektes des EU haben zwei Lehrer aus jeder Schule die Möglichkeit die jeweils anderen beiden Schulen zu besuchen und Erfahrungen, Ideen und Praxiserlebnisse auszutauschen.

 

 

Als erste Station der gegenseitigen Besuche waren Frau Burghardt und Herr Schilmöller vom 28.-30 März mit zwei französischen KollegInnen in Kampen. Das Spannende an dieser ersten Station war die Tatsache, dass in Kampen die technischen und organisatorischen Voraussetzungen schon sehr weit sind. Das bedeutet konkret, dass stabiles WLan, eigene Schüler-ipads und Leih-Laptops, Screens und Beamer in Klassenräumen sowie gut entwickelte digitale Schulbücher und Lernplattformen schon zum Alltag gehören.

 

Als Konsequenz konnte man feststellen, dass die Schülerinnen und Schüler an unserer holländischen Partnerschule eine sehr große Selbständigkeit im Arbeiten entwickeln. Klare Vorgaben und Strukturen für die Lernetappen in einzelnen Fächern, die dazugehörigen Aufgaben, mögliche Hilfsangebote (Videos, Übungen, Tests, etc.) und die gleichzeitige digitale Überprüfung der Lernfortschritte jedes einzelnen Schülers geben viele Freiräume für individuelles Lernen auf verschiedenen Lernniveaus. Natürlich sieht man auch Frontalunterricht, oft unterstützt von transparenter Visualisierung an Screens und Boards. Aber deutlich weniger als z.B. am Ev. Gymnasium in Meinerzhagen.

 

 

Ohne Zweifel ist dennoch auch in Kampen die Beziehung zwischen LehrerInnen und SchülerInnen weiterhin der entscheidende Faktor, der gerade nicht über digitale Geräte herzustellen ist, sondern aus den persönlichen Begegnungen entsteht.

Trotzdem fällt auf, dass das Wort „Coach“ und „Coaching“ wesentlich häufiger benutzt wird und die Rolle des Lehrers sich durch den starken Einsatz von digitalen Unterrichtsformen verschiebt.

 

 

Insgesamt waren die vielen unterschiedlichen Unterrichtsstunden, die wir besuchen konnten, die langen Gespräche mit den beteiligten KollegInnen über ihre Erlebnisse und Beobachtungen, und schließlich auch die Gemeinschaftserfahrung miteinander ein voller Erfolg. So werden die nächsten Stationen dieses EU-Projektes (im Mai in Figeac, im Juni in Meinerzhagen) schon gespannt erwartet. Der Höhepunkt soll dann im September ein gemeinsames Abschlusstreffen in Meinerzhagen sein, an dem auch 5 SchülerInnen jeder Schule teilnehmen.

              

 

 

 

 

 

 

 

Zurück