Gedanken zu den Festtagen ohne Fest

03.12.2023 09:00

Weihnachten – eines der ältesten Familienfeste. Das Fest zu Jesu‘ Geburt. Alle reden davon. Diejenigen, in deren Religion dieses Fest keine Rolle spielt, werden inmitten der allgemeinen Vorfreude schon mal übersehen. Doch auch sie gehören hierher.

 

Ich feiere kein Weihnachten.

 

 

Doch so einfach ist es nicht. Wenn ich das so sagen würde, wäre es eine Lüge. Wir wichteln – man nennt uns integriert. Ich mag zwar keinen Weihnachtsbaum zu Hause stehen haben, meine Oma backt auch keine Zimtkekse – sie backt Baklava, aber nicht zu Weihnachten –, niemand wird bei uns am 24. Dezember beschenkt und auch ein Weihnachtsessen oder einen Adventskalender habe ich nicht. Auch, wenn ich es mir ab und an wünschen würde.

 

Denn schon von klein auf guckt man Filme, in denen der Geist der Weihnacht gepriesen wird, wie „Kevin allein zu Haus‘“ oder den „Grinch“. Es gibt wunderschöne Lieder und die Adventszeit ist vielleicht das Schönste, was ich jedes Jahr erlebe: Die Weihnachtsmärkte und all die Lichter bringen Leben in den sonst so weißen (in unserer Gegend häufiger grauen) und ruhigen Winter.

 

Ich feiere die Vor-Weihnachtzeit und das Gefühl von einem festlichen Tag, jedoch ist Weihnachten sonst so wie jeder andere meiner Wintertage auch, nur mit weniger Leuten auf den Straßen. Deswegen werde ich es nie verstehen, wie es sich anfühlt, am letzten Tag vor Weihnachten noch Geschenke zu kaufen, einen Stern auf den Weihnachtsbaum zu setzen oder am Weihnachtsmorgen gemeinsam mit der Familie zur Kirche zu gehen.

 

Auch werde ich nie auf das Christkind oder den Weihnachtsmann warten – auch, wenn ich mir das als Kind gewünscht hätte.

 

Und ich glaube, so geht es vielen Kindern, die nicht christlich sind und in Deutschland geboren wurden.

 

Text: Kayra Emrechan (Presseteam / Klasse 10C)

Foto: pixabay

 

 

 

 

 

 

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