Aus dem Unterricht: Hintergrundtext zu „Kinderarbeit in Indien“

21.09.2024 23:51

Nach dem Karadikkal-Tag haben wir – die Klasse 6A – uns mit Kinderarbeit in Indien beschäftigt. Da wir in Deutsch gerade das Thema „Berichten“ durchnehmen, hat jede:r dazu einen informierenden Text geschrieben. Der folgende ist von Leni Leise und Cara Münster.  

 

 

Es müssen rund 10 Millionen Kinder in Indien den ganzen Tag arbeiten. Und das bei plus 30 Grad. Sie müssen zum Beispiel Teppiche knüpfen oder Armbänder und Schmuck herstellen oder in Ziegeleien bei schwerer Arbeit helfen. Am Karadikkal-Tag in der Schule haben wir Perlenarmbänder hergestellt und auf einem „Markt“ verkauft, damit wir einen Einblick in den Alltag von indischen Kindern bekommen.

 

 

Die häufigste Ursache für Kinderarbeit in Indien ist die Armut. 12 von 100 Kindern unterstützen durch Arbeit ihre Familien, die oft mit weniger als einem Euro am Tag auskommen müssen. Eine weitere Ursache ist das Kastensystem. Viele Menschen in Indien glauben, dass der Mensch in eine vorbestimmte Kaste hineingeboren wird. Von einer Kaste hängt zum Beispiel ab, welchen Beruf man ausüben darf. Wer in Armut geboren wird, kann nicht in eine andere Kaste kommen, zum Beispiel durch Heiraten.

 

 

Ein weiteres Problem ist die Benachteiligung von Frauen und Mädchen, die als minderwertig angesehen werden. Sie gelten von Geburt an als Arbeitskraft. Für Kinder, die arbeiten, ist es häufig schwierig eine Schule zu besuchen. Viele lernen weder lesen noch schreiben. Deshalb können sie später keine Berufsausbildung machen, um einen guten Job zu finden. Kinderarbeit führt auch zu gesundheitlichen Problemen und schweren Verletzungen, weil sie oft anstrengende und gefährliche Arbeiten machen müssen.

 

 

Daher setzen sich Kindernothilfe-Organisationen dafür ein, dass Mädchen und Jungen die Schule besuchen können. Sie bauen zum Beispiel Lernzentren, wo sie Rechnen, Lesen und Schreiben lernen können. Eine weitere Maßnahme ist, die Eltern zu informieren, wo und wie sie Geld von den Behörden bekommen können, das ihnen zusteht. Außerdem werden Kinder und Eltern über die Kinderrechte aufgeklärt. Ziel ist es, dass die Kinder auf eine staatliche Schule gehen können, um später eine gute Arbeit zu bekommen und so selbst über ihr Leben, ihre Arbeit und ihre Zukunft entscheiden zu können.

 

 

Um diese Maßnahmen zu unterstützen, werden auch Spendengelder benötigt. Unsere Schule hat eine Partnerschule in Karadikkal - wenn Sie auch den Kindern in Indien helfen wollen, dann melden Sie sich am Evangelischen Gymnasium Meinerzhagen bei Herrn Dr. Wolf (wolf@ev-g-m.de). 

 

 

Text: Cara Münster, Leni Leise

Zurück